2024
Xianwei Zhu: Yun Shou - Wolkenhände I
Der Einfluss traditioneller chinesischer Landschaftsmalerei und der daoistischen Philosophie ist in Xianwei Zhus Werk deutlich erkennbar: Motivwahl, Farbgebung und spezifische Pinselführung sind nur einige Beispiele dafür. Ähnlich wie bei Friedrich wirken Zhus menschliche Figuren wie Miniaturen und betonen damit die Erhabenheit der sie umgebenden Natur. Neben weiteren Similaritäten in Komposition und Sujet lassen sich Elemente innerhalb Zhus Schaffen finden, die als direkte Hommage an Caspar David Friedrich gelten können. Xianwei Zhus eigene künstlerische Handschrift sorgt für Aktualität. Sein Pinsel fungiert als organische Verlängerung der meisterlichen Hand: er sorgt für Balance zwischen Verdichtung und Leichtigkeit und materialisiert, was der Künstler im Inneren erlebt – ganz im Sinne Friedrichs. Der Ausstellungstitel YUN SHOU (chin. Wolkenhände) stammt aus dem Tai Ji Quan. Es ist der Name einer von 24 Figuren der sog. Peking-Form. Die Wolkenhände versinnbildlichen die mentale Grundhaltung des Daoismus: eine Versenkung in eine sinnerfüllte Leere; die Suche nach Balance in einer bewegten Außenwelt sowie das Streben nach Einssein mit der sublimen Natur. Diese Haltung lässt sich sowohl in Werken Friedrichs wie Zhus finden.
Text: Caroline Barth M. A. Kunsthistorikerin, Künstlerin, Kuratorin und Leiterin des Caspar-David-Friedrich-Zentrums aus dem Vorwort des Katalogs „Xianwei Zhu Wolken Hände“, der anlässlich der Ausstellung erscheint.
Weitere Informationen zum Künstler sowie einen Eindruck in sein künstlerisches Schaffen finden Sie auf der Website: https://www.xianwei-zhu.com/ sowie auf Instagram: @xianweizhu1971.
- Künstlergespräch am 1. März 2024, 16 bis 18 Uhr
- CDFZ_kontemporär: Impulsführung durch die Ausstellung, immer mittwochs, 14 Uhr
- Zeichenworkshop: Tusche, Aquarell und Sepia, vom 27.01. - 30.03. immer samstags, 14 bis 16 Uhr