Aktuelle Nachrichten

6.5.2020, 13:47 von CDF-Zentrum

Museumsladen Online

Neu: Onlineangebote des Caspar-David-Friedrich-Zentrums

Ab sofort können Sie bereits per E-Mail eine Auswahl von Waren aus unserem Museumsladen bestellen. Ein Einblick in unserer Angebote ist unten dargestellt. Die Waren können nach Vereinbarung entweder abgeholt oder im Stadtgebiet ausgeliefert werden; auch der Versand ist gegen Übernahme der zusätzlichen Kosten möglich. Bezahlt wird per Rechnung; die Überweisung des Betrages binnen 14 Tagen wird erbeten auf das Konto der Gesellschaft bei der Sparkasse Vorpommern:

 

Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft e.V. 
IBAN: DE92 1505 0500 0232 0113 62  
BIC: NOLADE21GRW

E-Mail: zentrum@caspar-david-friedrich-gesellschaft.de

 

Preisliste:
Herrmann Zschoche: Caspar David Friedrich, Die Briefe: 22,00€
Norbert Wolf: Landschaftsmalerei: 10,00€
Norbert Wolf: Romantik: 10,00€
William Turner: Comic-Biographie: 10,00€
Malbuch: 4,00€
(mit Stiften: 4,50€)
Kerzenhalter aus Keramik: 9,00€
Keramikbecher: 12,00€
Seifenschale: 10,00€
Handgemachte Kerze: 1,00€
Kugelschreiber CDF-Zentrum: 3,00€
Postkarten: 1,20 €
Briefkarten mit Umschlag: 2,50 €
Seife, eigene Produktion: 1,00€ - 3,00€
Wachsanhänger, eigene Produktion: 1,00€

16.3.2020, 12:57 von CDF-Zentrum

Aktuelle Lage im CDF-Zentrum

Vorübergehende Schließung des CDF-Zentrums!

Aufgrund der aktuellen Umstände im Zusammenhang mit dem Corona-Virus COVID-19 bleibt das Caspar-David-Friedrich-Zentrum auch vom 20. April 2020 an bis auf Weiteres geschlossen!

Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und freuen uns auf ein Wiedersehen!

 

Über die aktuelle Entwicklung halten wir Sie über unsere Homepage, Facebook-Seite und unseren Instagram-Account auf dem Laufenden! Digitale Formate sind in Arbeit.


Passen Sie gut auf sich auf und bleiben Sie gesund!

 

22.1.2020, 13:42 von CDF-Zentrum

Caspar-David-Friedrich-Preisträger 2020

Ulrich Fischer

Im Wettbewerb um den Caspar-David-Friedrich-Preis 2020 konnte sich Ulrich Fischer, Student am Caspar-David-Friedrich Institut der Universität Greifswald, gegen 23 Mitbewerber durchsetzen.

 

Zur Jury, die am 10. Januar 2020 tagte, gehörten: 
Prof. Barbara Wille, Hochschule für Bildende Künste Dresden 
Prof. Christian Frosch, Caspar-David-Friedrich-Institut der Universität Greifswald 
Prof. Dagmar Lißke, Mitglied des Vorstandes der Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft, Vorsitzende der Jury 
Dr. Merete Cobarg, Vertreterin der Stadt Neubrandenburg, Leiterin der Kunstsammlung Neubrandenburg 
Anett Hauswald, Vertreterin der Universitäts-und Hansestadt Greifswald, Kulturamtsleiterin 
Anita Kaegi, Greifswald, Galeristin 
Caroline Barth, Leiterin des Caspar-David-Friedrich-Zentrums 
Josephine Steinfurth, Mitglied der Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft

 

Nach mehreren Durchgängen kristallisierten sich für die Jury die Arbeiten von fünf BewerberInnen heraus: Ulrich Fischer (Greifswald), Pietro Sabatelli (Dresden), Lilly Eikermann (Greifswald), Nadine Baldow (Dresden) und Albert Gouthier (Dresden). In der Schlussauswahl votierte die Jury mehrheitlich für die Arbeiten von Ulrich Fischer.

 

 

Ulrich Fischer hat sich mit einer Serie von Malereien, so genannte Patina paintings („Bachbilder“), einer Serie von Frottagen und Drucken („Ecrits“) und der Installation „Gehäuse“ beworben. 
Seine Arbeiten entstehen im direkten Umgang mit der Natur, wobei er sowohl mit dem Zufall spielt als auch streng konzeptionell arbeitet - das Prinzip des Zufälligen ist im Konzept enthalten. Künstlerische Strategien wie Sammeln, Anhäufen, Ordnen und Archivieren bestimmen seine Herangehensweise. Dabei interessieren ihn besonders Aspekte der Prozessualität. Seine künstlerische Forschung gestaltet sich als Dialog zwischen Kunst, Wissenschaft und Natur, wobei die Natur uns greifbar und sinnlich erfahrbar gemacht wird.

 

Die Jury wertete die Arbeiten als äußerst intensive und hoch sensible künstlerische Auseinandersetzungen mit Themen der Natur und Kunst.

 

Der Kunstpreis wird im Oktober 2020 in Zusammenhang mit einer Ausstellung des Preisträgers in der Galerie des Caspar-David-Friedrich-Zentrums in Greifswald verliehen.

 

 

Ulrich Fischer, Gehäuse, Aufbausituation Kunstverein artcube, 2019, Fotos: © L. Eikermann

23.9.2019, 19:15 von TM

Die Friedrichs in Greifswald

Sonderausstellung im Familienkabinett

Zu den beiden Gemälden der Sonderausstellung „Die Friedrichs in Dresden“

Caspar David Friedrich hatte seit 1798 seinen Wohnsitz in Dresden und lebte, abgesehen von mehreren Reisen in seine pommersche Heimat und nach Böhmen, in der Elbmetropole bis zu seinem Tod 1840. Dass jedoch auch die meisten seiner Familienmitglieder in Dresden lebten und ebenfalls künstlerisch tätig waren, ist einer breiteren Öffentlichkeit wohl erst durch die von Dagmar Lißke kuratierte Ausstellung „Die Künstler der Familie Friedrich“ im Friedrich-Zentrum im Jahre 2014 bekannt geworden.

 

Es ist der Friedrich-Gesellschaft nunmehr gelungen, für eine bis Ende Dezember 2019 dauernde Sonderausstellung zwei Gemälde nach Greifswald als Leihgabe ins Friedrich-Zentrum zu holen, die jeweils von Friedrichs Sohn und Enkel geschaffen wurden und die beide Dresdner Motive zeigen. Es handelt sich dabei zum einen um das „Nymphenbad am Dresdner Zwinger“ von Gustav Adolf Friedrich, dem einzigen Sohn Caspar Davids, sowie um das Gemälde „Die Frauenkirche“ von Harald Friedrich, dem Sohn Gustav Adolfs und damit Enkel Caspar Davids, der der letzte männliche Namensträger der Friedrichs in direkter Linie war.

 

Gemälde 1

„Das Nymphenbad am Dresdner Zwinger“ von Gustav Adolf Friedrich,
Bildmaße 46 × 31 cm, rechts unten monogrammiert mit „AF“ und datiert auf 1868

 

 

Ein wesentliches Anliegen des Impressionismus war es, die Gestalthaftigkeit von Licht nachzuweisen. Die Dinge auf diesem Gemälde wie etwa die Wolken am Himmel sollten in eine regelrecht „elektrische“ Spannung versetzt werden, aus der sie jederzeit eine Veränderung ihrer Lage erfahren können. So schien es auch für Gustav Adolf Friedrich von Bedeutung zu sein, die Blätter auf der steinernen Treppe genau so zu malen, dass sie wie gerade eben erst dort hingeweht erscheinen. Auch das Licht auf der Mauer links sollte so dargestellt werden, dass es sich zum direkt danebenliegenden Schatten einerseits abgrenzt und andererseits jeder Betrachter den Eindruck bekommt, dass im nächsten Augenblick sich diese Situation schon wieder völlig verändert haben könnte. Genau dieses Fragile und Momenthafte hat Adolf Friedrich in seiner Darstellung des damals verfallenen und von Pflanzen überwucherten Nymphenbades im Dresdner Zwinger virtuos dargestellt. Sehr gekonnt wird überdies eine Dynamisierung des Bildraums durch die aus- und einschwingenden Treppenläufe erreicht und damit zugleich dem „barocken“ Lebensgefühl des augusteischen Zeitalters gehuldigt, das in dieser Zeit, als das Gemälde entstand, bereits seit 150 Jahren Vergangenheit war. Auch Friedrichs Malerkollege, der Berliner Adolph Menzel, hat die damalige verfallene Pracht des Nymphenbades fasziniert, was er in zahlreichen Studien festgehalten hat. Dass Gustav Adolf Friedrich die Treppe des Nymphenbades noch dazu in eine herbstliche Färbung eintaucht, lässt den Betrachter dieses Moment des Vergänglichen, die wehmütige Erinnerung an ein früheres, als ein so glänzend empfundenes Zeitalter erspüren und verleiht damit der ganzen Szene einen Hauch von Romantik. 

 

Gustav Adolf Friedrich (1824-1889) studierte an der Dresdner Akademie und blieb zeitlebens seiner Heimatstadt verbunden. Der später als Portrait-, Genre- und Landschaftsmaler tätige Künstler galt Mitte des 19. Jahrhunderts als ein Experte für Pferdemalerei. Dass er auch ein Maler für solche stimmungsvollen und malerisch hochqualitativen Momentaufnahmen war, ist hingegen weniger bekannt. Auch Gustav Adolfs Ehefrau Caroline Friedrich (1828–1914) war eine in Dresden bekannte Malerin, die sich insbesondere der Darstellung von Blumen widmete und sich auch an den Ausstellungen der dortigen Akademie der Künste beteiligte.

 

Gemälde 2

„Die Frauenkirche in Dresden“ von Harald Friedrich,
Bildmaße 98 × 72 cm, rechts unten signiert, rückseitig mit Besitzernachweis

 

 

Das großformatige Gemälde zeigt die Dresdner Frauenkirche, aber nicht in frontaler Ansicht, sondern von Ferne durch die Rampische Gasse fixiert, an deren rechter Seite die monumentale Kuppel des Kirchengebäudes hinter einer Häuserreihe aufscheint. Rechts davon ragt mit seinem hohen Mansarddach eines der wichtigsten Wohngebäude des barocken Dresden auf, die Rampische Gasse 33, in der einst Graf Wackerbarth wohnte. Harald Friedrich hat hier demnach einen geradezu klassisch gewordenen und auch auf vielen Postkarten festgehaltenen Blick auf seine Heimatstadt gewählt. Ob das Gemälde nach solchen Fotografien entstanden ist oder tatsächlich vor Ort gemalt wurde, das dürfte nicht zu klären sein. Jedenfalls ist auf der linken Seite noch nicht der Bau des Polizeipräsidiums zu sehen, welches erst ab 1895 entstand und somit einen Hinweis auf die Entstehung des Gemäldes vor diesem Jahr deutet. Dennoch scheint Harald Friedrich in diesem Werk bereits die Malerei des Historismus überwunden haben: Die Gaslaternen deuten ebenso wie die Rauchschwaden der Schornsteine oder der graue, unrepräsentative Strassenbelag einen Realismus an, der fast schon auf Stillagen hindeutet, für die Dresden erst Jahrzehnte später bekannt wird. Gemeint ist hier vor allem die Neue Sachlichkeit ab den 1920er Jahren. Auch an Harald Friderichs Gemälden zeigt sich somit eine moderne Auffassung, in der das barocke Dresden nicht mehr im Sinne etwa Anton von Werners glorifiziert wird, sondern vielmehr die barocken Bauten in die aktuelle, durchaus tristere Gegenwart versetzt sind.

 

Harald Friedrich (1858-1933) war der einzige Sohn von Gustav Adolf Friedrich und damit der einzige Enkel Caspar David Friedrichs, der den Familiennamen weiterführte. Nach dem Studium in seiner Heimatstadt Dresden von 1876 bis 1880 war er in den Ausstellungen der Dresdner Akademie mit eigenen Werken vertreten. Nach Studienaufenthalten unter anderem im Meisteratelier von Anton von Werner in Berlin war er ab 1886 an der Technischen Hochschule Hannover tätig, wo er ab 1895 eine ordentliche Professur für Freihandzeichnen, Figurenzeichnen und Aktzeichnen für Studenten technischer Berufe innehatte. Mit seiner einzigen Tochter Anneliese Friedrich, einer Geigerin, starb 1977 die direkte Namenslinie der Familie Friedrich aus.